Meditation ist in vielen spirituellen und religiösen Traditionen integraler Bestandteil der Lehre. Auch im Yoga gehört Meditation zu den Grundsteinen, auf denen das System aufgebaut ist. Doch man muss weder religiös noch spirituell sein, um die vielen Vorteile von Meditation nutzen zu können. Vor allem in unserer schnelllebigen Zeit ist es sinnvoll, Techniken zu beherrschen, die Geist und Körper beruhigen und klären. Deshalb stellen wir Euch hier 5 einfache Formen der Meditation vor!

1. Bewusstes atmen

Die schnellste und unkomplizierteste Art zu meditieren geschieht über bewusstes Atmen. Da man immer atmet, kann man diese Form der Konzentration auch immer und überall üben. Für den Anfang nimmt man am besten eine bequeme, jedoch aufrechte Sitzhaltung ein und schließt die Augen. Dann konzentriert man sich ganz bewusst auf das Ein- und Ausatmen. Um den Fokus zu halten, kann man auch mitzählen: Das Einatmen geschieht auf 1 und beim Ausatmen zählt man bis 2. Auf diese Art atmet man automatisch länger ein als aus und versetzt den Körper so unmittelbar in einen entspannten Zustand. Dies kann man beliebig lange wiederholen und falls man mit den Gedanken abschweift, kehrt man mit der Aufmerksamkeit einfach immer wieder zu den Atemzügen zurück.

2. Wiederholen von Mantras

Ähnlich wie bei der Atemübung, kann man im Geist auch Wörter oder Mantras – also bestimmte Silben, Wörter oder Sätze mit spirituellem Inhalt – rezitieren. OM ist dabei das wohl bekannteste universelle Mantra. Es kann aber auch jedes selbst gewählte Wort oder jede Affirmation als Mantra benutzt werden. Im besten Fall hat der gewählte Ausdruck einen positiven Inhalt. Ähnlich wie bei der ersten Methode nimmt man eine bequeme, aufrechte Sitzhaltung ein und schließt die Augen. Dann wiederholt man innerlich oder leise das gewählte Mantra und gibt sich dabei Zeit, um das Wort jeweils nachklingen zu lassen. Eine Mala – eine Kette mit Perlen – kann dabei helfen, die Konzentration nicht zu verlieren, indem man mit jeder Wiederholung eine weitere Perle durch die Finger gleiten lässt. Verliert man dennoch den Fokus, kehrt man auch hier einfach wieder zur Rezitation zurück.

3. Starren auf ein Objekt

Eine Form der Meditation, bei der die Augen offen bleiben, benützt Objekte als Konzentrationshilfe. Wieder sitzt man in einer bequemen Haltung und stellt vor sich auf Augenhöhe ein Bild, eine Kerze oder ein anderes beruhigendes Objekt hin. Dann atmet man ruhig und tief und macht seinen Geist von Gedanken frei, indem man auf das gewählte Objekt starrt. Dabei sollten die Augen entspannt und der Blick sanft sein. Wenn man eine Pause braucht, schließt man einfach die Augen und visualisiert das Objekt innerlich weiter.

4. Körperbewusstsein

Eine wunderbare Art der Meditation, die vor allem sehr gut hilft, wenn man krank ist oder Schmerzen hat, besteht aus bewusster Wahrnehmung des Körpers. Wieder sitzt, liegt oder steht man bequem und schließt die Augen. Dann lenkt man die Aufmerksamkeit zu den Zehen, nimmt diese ganz bewusst wahr und verweilt dort, bis man den Impuls verspürt, zu den Füßen weiterzuwandern. Auf diese Art geht man den gesamten Körper – von den Zehenspitzen bis zum Kopf – durch und schult so nicht nur einen ruhigen Geist, sondern auch ein gesundes Körperbewusstsein.

5. Herzatmung

Die Herzatmung ist eine weitere Methode, um Körper und Geist in Balance zu bringen und Klarheit zu fördern. Dazu nimmt man wieder eine bequeme Haltung ein und beginnt mit 2 tiefen Atemzügen. Dann lenkt man die Aufmerksamkeit auf das Herz und stellt sich vor, dass man durch das Herz ein- und ausatmet und lässt dabei ein Gefühl von Weite und Dankbarkeit entstehen, das sich auch ausbreiten kann. Am besten atmet man ein paar Minuten auf diese Weise weiter, öffnet dann langsam wieder die Augen und legt die Hände für ein paar Momente auf das Herz, um das Gefühl nachwirken zu lassen. Dies ist eine ausgezeichnete Meditation für Angst- und Stresssituationen.

All diese Meditationstechniken können ganz leicht selbst geübt werden! Dabei ist es wichtig, nicht den Mut zu verlieren, wenn man merkt, dass die Gedanken abschweifen. Dies ist völlig normal! Meditation bedeutet nämlich nicht, dass man keine Gedanken mehr hat, sondern dass man den unaufhörlichen Gedankenstrom einfach fließen lässt, ohne sich damit zu identifizieren. In diesem Sinne ist alles meditativ, was man gerne macht und worin man ganz aufgeht und die Zeit vergisst!

Meditation

-kw