Eine alte Bekannte
Die Paprika ist botanisch gesehen eine Beere und gehört zu der Familie der Schattengewächse wie Auberginen, Kartoffeln und Tomaten. Ursprünglich stammt sie aus Südamerika, wo sie bereits vor 7.000 Jahren angebaut wurde. Im 16. Jahrhundert gelangte sie durch spanische Eroberer nach Europa und letztlich in die ganze Welt.
Paprika ist aus keiner Küche mehr wegzudenken – in fast jedem Land kommt sie regelmäßig als Gewürz oder als Gemüse auf den Tisch. Ihre Vielseitigkeit, ihr süßlicher oder auch scharfer Geschmack macht sie zum idealen Begleiter zu beinahe jeder Mahlzeit.
Die Paprika hat unzählige Sorten, Farben und Formen: Kugelig, länglich, klein, groß. Reif sind sie rot, orange, gelb oder weiß, unreif dagegen können sie grün, violett oder schwarz sein. Wir wollen hier nur zwei Arten unterscheiden: Die Gemüse- und die Gewürzpaprika.
Scharf, schärfer, Paprika
Die Gewürzpaprika zeichnet sich durch ihre Schärfe aus. Das Capsaicin lässt nicht nur unsere Zungen brennen (in Wirklichkeit reizt sie unsere Geschmacksnerven und erzeugt einen Hitze- und Schmerzreiz), sondern regt auch die körpereigene Schmerzmittelproduktion an, hilft bei Erkältung (schon einmal eine laufende Nase bei zu stark gewürzten Speisen gehabt? Capsaicin hilft uns, Flüssigkeiten schneller aus dem Körper auszuscheiden), verbessert die Blutzirkulation und lässt angeblich auch die Fettpolster schwinden, indem sie den Hunger dämpft und den Stoffwechsel ankurbelt.
Schon die amerikanischen Ureinwohner haben sie gegen Zahnschmerzen und Arthrose eingesetzt. Heute wird sie in Form von Cayenne zusammen mit Arnika und Belladonna als ABC-Pflaster bei rheumatische Schmerzen verwendet.
Gewürzpaprika kommt vor allem getrocknet und gemahlen oder als Würzsoße wie
- Ajvar,
- Sambal Oelek,
- Tabasco oder
- Salsa
in unser Essen.
Falls Ihr die Schärfe einmal überschätzt haben solltet, haben wir den Rat gefunden, dass Capsaicin alkohollöslich sei und Wodka hier gute Dienste leisten kann ;)
Doch Vorsicht: Zu viel Schärfe soll auch zu Durchfall, Magenschmerzen und Blasenirritation führen. Falls ihr euch unsicher seid, schabt vor dem Kochen die Samen und Scheidenwände aus der Frucht. Diese enthalten die meiste Schärfe. Vergesst nicht anschließend eure Hände gut mit Seife zu waschen, andernfalls könnte es schmerzlich ins Auge gehen!
Rotes Vitamin Packet
Die Gemüsepaprika hat nur einen verschwindend geringen Schärfe-Anteil. Sie strotzt dafür vor Antioxidantien:
- Vitamin C,
- Flavonoide und
- Carotine.
Antioxidantien fangen frei Radikale, die für die Zellschädigung und somit unter anderem für Krebs sowie den Alterungsprozess verantwortlich gemacht werden. Sie helfen somit gegen Faltenbildung und sind wichtig bei der Krebsprävention. Sie unterstützen unser Immunsystem, wirken entzündungshemmend und helfen uns gesund zu bleiben.
Allgemein lässt sich sagen: umso röter desto aromatischer und gesünder. Bereits eine grüne Paprika enthält mehr Vitamin C (100-140 mg) als eine Zitrone (ca. 50 mg) pro 100g. Umso röter desto mehr Vitamin C. So kann je nach Sorte von 150 bis zu einem Spitzenwert von 400 mg des Antioxidans in ihr stecken! Sie deckt somit problemlos unseres täglichen Bedarf, was 100 mg sind. Da Vitamin C hitzeempfindlich ist, solltet Ihr die Paprika ab und zu auch roh verzehren.
Vor allem die rote Paprika ist voller Carotine, Farbstoffe, die starke Radikalfänger sind. Desto stärker die Färbung der „Beere“, umso mehr gesunde Eigenschaften. Zu den Carotinen gehört Provitamin A – auch Beta Carotin genannt -, das die Sehkraft und Blutbildung unterstützt. Daneben enthält sie auch Lycopin, das die meisten von der Tomate kennen und ein noch stärkeres Antioxidans ist! Es ist ein wirksamer Stoff im Kampf gegen Krebs. Es steckt in den Zellwänden und kann deswegen besser in erhitzter Form aufgenommen werden: durch die Wärme werden die Zellwände aufgespalten und damit wird das Antioxidans besser zugänglich für uns.
Daneben enthält Paprika
- Kalium,
- Calcium,
- Magnesium,
- Zink,
- Eisen sowie
- Vitamin B und
- Vitamin E.
Letzteres gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und ist gut für unsere Haut. Paprika enthält davon genauso viel wie Avocado, nämlich 2,9 mg pro 100g.
Den ganzen Sommer ist die Paprika aus heimischem Anbau zu bekommen. Sie hält sich bei Zimmertemperatur bis zu 2 Tage und im Kühlschrank bis zu einer Woche.
Probiert sie doch in den verschiedenen Versionen aus: roh, gekocht, gedünstet, gefüllt, eingelegt, getrocknet oder gebraten!
Durch Abwechslung in der Küche kommt ihr an alle guten Inhaltsstoffe. Am besten esst Ihr mehrmals die Woche Paprika, denn sie ist optimal im Kampf gegen Krebs und Alterung, sie hält euch gesund und bringt durch ihre Farbe Fröhlichkeit auf den Teller.
Eine Topempfehlung unsererseits!
Coverbild CC0 Public Domain / Pixabay
-KW