Arten von Bio-Kunststoff

  • Biobasiertes Plastik wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Abbaubarkeit sowie Haltbarkeit können variieren. Die zur Produktion verwendeten nachwachsenden Rohstoffe stehen evtl. in Konkurrenz mit der Nahrungsmittelherstellung.
  • Auch Kunststoffe, die aus fossilen Rohstoffen (z.B. Erdöl) bestehen, dürfen sich Bio-Plastik nennen, wenn sie biologisch abbaubar sind, darunter fallen u.a. abbaubare Polyester (PE).

Biologisch abbaubare Kunststoffe

Biologisch abbaubare Kunststoffe müssen laut Europäischer Norm EN 13432 bzw. EN 14995 innerhalb von 12 Wochen in einer Industriekompostierung zu 90% zu Wasser, Kohlendioxid und Humus abgebaut werden. Auf den Komposthaufen im Garten darf es jedoch nicht. In den meisten Regionen ist es ebenfalls nicht gestattet, biologisch abbaubares Plastik in die Bio-Tonne zu werfen. Bio-Plastik verrottet zu langsam, weshalb Kunststoffreste den Kompost verunreinigen würden. Mittlerweile gibt es ein Logo für kompostierbaren Kunststoff, das oft durch das Wort kompostierbar ergänzt wird. Optisch lässt sich eine Tüte aus Bio-Plastik jedoch nicht von herkömmlichem Plastik unterscheiden. Um bestehende Verwertungswege sauber zu halten, gehört Bio-Plastik bisher in den Restmüll.

Recycling

Die Herstellung von Bio-Plastik, egal ob aus fossilen oder nachwachsenden Rohstoffen, kostet Energie. Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre es optimal, dieses Plastik so gut es geht zu recyceln, um eine möglichst neutrale Energiebilanz zu erreichen. Im Falle von abbaubaren Kunststoffen, bleiben zwar keine großen Mengen an Plastikmüll zurück, es lässt sich aber auch nicht wiederverwerten, weshalb große Mengen an Energie verloren gehen. Da bisher nur ein geringer Teil an biobasiertem Kunststoff im Umlauf ist, wird es bisher nicht recycelt, was jedoch im Sinne der Nachhaltigkeit sinnvoll wäre.

Fazit

Eine Tüte aus Bio-Plastik zu benutzen, mag ein bisschen besser sein als eine herkömmliche Plastiktüte. Nicht jedes Bio-Plastik ist jedoch schnell abbaubar oder aus nachwachsenden Rohstoffen, die nicht mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren. Am besten ist es deshalb, so weit es geht, auf Plastik zu verzichten. Egal, um welche Art von Plastik es sich handelt: ein bewusster Umgang ist entscheidend. Bereits gekaufte Tüten, Dosen, Flaschen etc. sollten so lange wie möglich wiederverwendet und ein Neukauf immer überdacht werden. Stofftüten beim Einkauf zu verwenden, aus Glasflaschen zu trinken oder die Äpfel einfach lose auf die Kassenwaage zu legen, ist deshalb noch immer die allerbeste Entscheidung.

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-JL